Voltaire
Candide oder Der Optimismus
Kleine Bibliothek der Weltweisheit, Bd. 12
dtv, 2005
176 Seiten, kartoniert, Euro 7.-
Best.Nr. 702 163
Angesichts des verheerenden Erdbebens von Lissabon (1755) setzt sich Voltaire in seinem philosophischen, doch zugleich sehr ereignisreichen Roman mit der zeitgenössischen Auffassung auseinander, in einer von Gott wohlgeordneten, ja sogar der besten aller möglichen Welten (Leibniz) zu leben. Sein naiver Held Candide, der sich diese Position zu eigen gemacht hat, durchlebt - wie die weiteren Romanfiguren auch - alle nur denkbaren Schrecken, die das Leben bereit hält. So durch die "Schule des Lebens" gegangen beginnt Candide am Ende zu zweifeln, ob es vernünftig sei, den vorherrschenden (metaphysischen) Optimismus einfach nachzubeten, oder ob es nicht sinnvoller sei, selbst nach der Wahrheit in der Welt zu suchen.
Voltaires satirischer Kurzroman zielt nicht nur auf die Kritik von Leibniz, Wolff, Pope & Co. Zugleich trifft er die weltlichen und vor allem geistlichen Autoritäten, die eifrig daran beteiligt sind, das geistig-moralische Übel in der Welt zu vermehren.