Salman Rushdie
Die satanischen Verse
Roman
btb, 2013
720 Seiten, kartoniert, Euro 11,95
Best.Nr. 703 895
Als das Buch 1988 erschien, machte es Geschichte, weil der iranische "Revolutionsführer" Ayatollah Khomeini den Autor ein halbes Jahr darauf mit einer Fatwa belegte und ihn somit gewissermaßen als "vogelfrei" erklärte. Anlaß dafür waren Passagen, in denen eine der Hauptpersonen, bereits von Schizophrenie gezeichnet, sich als Erzengel Gabriel halluziniert und zentrale Teile der islamischen "Offenbarung" ein bißchen anders erzählt als der Koran. Tatsächlich spiegelt sich im Roman Rushdies Distanz zur Religion seiner Kindheit, doch darüber hinaus thematisiert er auch das Schicksal von Einwanderern in Großbritannien sowie die Frage kultureller Identität. So reflektiert dieser fast 20 Jahre alte literarische Text Probleme, die heute auf der politischen Tagesordnung weit oben stehen.